Sag, nach Bologna!

Bei dieser Etappe ging es im Landesinneren weiter nach Bologna. Dabei achteten wir darauf den Zeilen des Liedtextes von Wanda in denen es heißt „Wenn jemand fragt wohin du gehst: Sag, nach Bologna!“, tunlichst NICHT Folge zu leisten. Denn, wir planten seit längerem eine Überraschung: Die ganze Familie von Sandra urlaubte nämlich in Cavallino. Das wussten natürlich unsere Kinder und waren etwas traurig, dass wir nicht dabei waren. Auch wir freuten uns darauf die Familie wieder zu sehen und unseren Strandurlaub-Stammcampingplatz im heurigen Jahr doch noch besuchen zu können – wenn auch nur kurz 🙂

Die Fahrt nach Bologna war unspektakulär bis auf den letzten Kilometer vor dem Campingplatz. Die Straße dort war schmal und durch die Bäume und Sträucher links und rechts wirkte sie noch beengter. Zusätzlich war sie auch noch sehr kurvenreich. Zum Glück war sie, trotz der Lage am Stadtrand von Bologna, nicht stark befahren.

Der Campingplatz „Centro Turistico Città di Bologna“ war schlichtweg sehr gut: Die Sanitäranlagen waren sehr sauber und wurden mehrmals täglich gereinigt. Der Chef ließ uns den Platz selbst aussuchen und meinte, dass wir uns nicht genau an die „Parzellen-Grenzen“ halten müssten 😉 diese waren allerdings ausreichend groß sodass wir nur das Auto auf den Neben-Platz stellen mussten. Der ganze Campingplatz war auf ebenem Gelände gelegen und die Rangierflächen waren großzügig sodass wir kein Problem mit dem Einparken und Aufstellen hatten. Der Platz hatte einen sehr schönen Pool, einen Minimarkt mit den wichtigsten Waren des täglichen Camper-Bedarfs und eine kleine Gastwirtschaft.

Den angebrochenen Nachmittag verwendeten wir für eine kurze Abkühlung im Pool und brachen dann in die Innenstadt von Bologna auf. Wir stellten das Auto in einer zentral gelegenen Parkgarage ab und sahen uns die Innenstadt von Bologna an. Bologna ist in etwa so groß wie Graz und Hauptstadt der Region Emilia-Romagna. Die vielen schönen Arkaden-Gänge der Stadt beheimateten allerlei interessante Läden wie zum Beispiel einem Lego-Store den wir umgehend stürmten. Aufgrund von Renovierungsarbeiten war der von außen sehr imposant wirkende Dom „San Patriono“ leider nicht zugänglich. Dafür war das bunte Treiben am davor gelegenen Piazza Maggiore toll anzusehen. Am schönen Palazzo dei Notai vorbei wanderten wir weiter in Richtung der beiden schiefen Türme Garisenda und Asinelli. Bis dahin wussten wir nicht, dass außer in Pisa weitere schiefe Türme existierten – jetzt waren wir schlauer. Mit einem Eis (wahrscheinlich dem besten Eis auf der Reise bisher) in der Hand genossen wir die Abendstimmung in den Gassen der Innenstadt. Wir flanierten dann in Richtung Auto, kauften auf dem Weg noch schnell Lebensmittel ein und fuhren wieder zurück zum Campingplatz in Bologna.

Am nächsten Tag brachen wir früh auf in Richtung Venedig bzw. Cavallino-Treporti. Leider gerieten wir zum ersten Mal auf unserer Reise in einen ausgewachsenen Stau in dem wir zwei Stunden lang gefangen waren. Die Kinder wussten nichts von unserem Vorhaben und rechneten deshalb auch nicht damit. Erst als wir am Ziel eintrafen erkannten sie den Campingplatz und waren aus dem Häuschen. Dann war es so weit: Wir überraschten die Familienmitglieder nach der Reihe am Campingplatz, am Weg zum Strand und am Strand selbst. Alle freuten sich und begrüßten und herzten uns überschwänglich – sogar der Campingplatz-Chef in Cavallino und die Gastwirte am Platz. Es war ein wenig wie heim kommen. Gemeinsam mit Oma, Opa, Onkeln, Tanten, Cousinen und Cousins genossen wir den Tag am Strand, aßen gemeinsam zu Abend und blieben aufgeteilt auf die einzelnen Unterkünfte der Familie sogar eine Nacht am Camping Silva. Am zweiten Tag waren wir am Vormittag noch am Meer bevor es um die Mittagszeit herum zu regnen begann. Eine kleine Sturmböe richtete bei diesem Gewitter einen kleinen Schaden an der Markise von Opas Wohnwagen an. Erst am späten Nachmittag packten wir zusammen, machten ein Familienfoto und verabschiedeten uns wieder.

Zu etwas Wehmut über den Abschied von der Familie, mischte sich die Vorfreude auf die nächsten Stationen die uns noch erwarteten. Auf der Fahrt nach Bologna setzte wieder recht starker Regen ein, der die ganze Nacht anhalten sollte. Beim Abendessen im Wohnwagen wussten wir noch nicht was die Unwetter in Norditalien an diesem Tag angerichtet hatten – doch das sollten wir am nächsten Tag bereits erfahren.

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