Auf unserem dritten Teilstück in Apulien sind uns vermehrt Brände aufgefallen. Immer wieder standen kleinere oder größere Flächen in Flammen. Die Rauchwolken waren weithin zu sehen und lokale Feuerwehren waren immer schnell dabei die Brände unter Kontrolle zu kriegen. Die arge Trockenheit machte der Natur anständig zu schaffen. Aber auch den Menschen. Denn was noch auffiel waren die vielen Ambulanzwägen die mit Blaulicht im Einsatz waren. Im Gespräch mit lokalen Einwohnern stellte sich heraus, dass meist ältere Personen bedingt durch die anhaltende Hitze ins Spital mussten. Die Hitze und die damit einhergehende Dürre in diesem Jahr waren besonders arge Probleme mit denen die Bevölkerung in Süditalien kämpfte – das konnte man deutlich sehen und spüren wenn man sich hier länger aufhielt.
Auch einige hundert Meter vor „Camping Lido Salpi“, dem nächsten Campingplatz den wir ansteuerten, brannte es und zwar so heftig, dass man es noch bis zum nächsten Morgen riechen konnte. Die sanitären Einrichtungen des Campingplatzes waren supersauber. Es gab einen Minimarkt und eine kleine und sehr gute Gaststätte (Cafe/Bar/Restaurant). WLAN war inkludiert und man hatte gute Signalstärke rund um die Rezeption, am restlichen Platz gab es kein Signal 😉 Der Haus-Strand war breit, mit feinem Sand und flach ins Meer verlaufend. Besonders zu erwähnen sind die beiden guten Geister des Campingplatzes, Guiseppe und Genaro. Vom ersten Einweisen in die großzügigen Stellplätze, über Ausflugstipps, das Leeren der Campingplatz Waschmaschine (weil wir schon unterwegs waren) bis hin zu spontanen Kniffel-Aufgaben hatten die beiden „Seniors“ alles im Griff. Interessant war bei diesem Platz auch, dass es täglich „Unterhaltungsprogramm“ in Form von Livemusik, DJ oder Karaoke gab – nicht aufdringlich und dadurch charmant und teilweise witzig (und an einem Abend riskierten Sandra und ich sogar ein Tänzchen und ein paar weitere mit den Kindern). Außerdem kamen an den Wochenenden-Tagen die lokalen Einwohner aus den umliegenden Orten um den Platz als Picknick-Platz und Strand-Zugang zu nutzen. An diesen Tagen kamen auch mehrere Standfahrer die allerlei Krims-Krams zum Verkauf anboten. Und: Jeden Morgen kam ein alter Mann am Moped und einer Eisbox am Gepäckträger, der frisch gefangenen Fisch zum Verkauf anbot – auch ein echtes Original. Insgesamt war’s für uns echt ein Platz zum Wohlfühlen.
Von hier aus machten wir auch einige interessante und schöne Ausflüge: Einmal zum Vesuv und ins angrenzende Pompeji. Es war ein eigenes Gefühl mal auf einen Vulkan-Krater rauf zu wandern. Die „Zutritts- bzw. Parktickets“ haben wir am Vorabend online gekauft. Das Wetter war optimal denn es war beim Aufstieg und beim Abstieg bewölkt. Für die Fernsicht runter auf Neapel und Pompeji war’s nicht so optimal aber zwischendurch lockerte es auf und wir erhaschten ein paar gute Sonnenfenster zum Knipsen. Aus dem Staunen kamen wir auch nicht heraus als wir die Ausgrabungen der einst unter Vesuv-Asche verschüttete Stadt Pompeji besichtigten. Es sind die am besten erhaltenen, antiken Ausgrabungen die es gibt. Beim Spazieren durch die Gassen der Stadt konnte man das frühere Stadtbild, die Anordnung der Häuser, deren Einrichtungen, Höfe und damit auch ein wenig das Stadtleben „nachempfinden“. Es war wirklich sehenswert und spannend für die ganze Familie. Ein weiterer Ausflug führte uns ins schöne Vieste bzw. nach Peschici. In der Nähe von Vieste waren wir an einem schönen Strand und schwammen von dort aus einige hundert Meter zu einer kleinen Insel mit schönen Grotten die man durch-warten oder durch-schwimmen konnte. Weiter hinten am Gargano-Sporn lag Peschici einer steil in den Felsküste gebaute Stadt die wir am späteren Nachmittag und Abend erkundeten. Hier gab es zwischen den engen Gassen immer wieder schöne Aussichtspunkte auf’s Meer hinunter und eine gute Pizza zum Abschluss ;). An einem anderen Abend fuhren wir spontan auch noch zum dritt-meist besuchten christlichen Wallfahrtsort weltweit, nach San Giovanni Rotondo. Dort hat bis 1968 Padre Pio gewirkt der 2002 heilig gesprochen wurde und einer der beliebtesten Heiligen Italiens sein soll.
Am Ende war noch ein Putztag denn das Auto und der Wohnwagen benötigten dringend einen Staubsauger und einen Staubfetzen 😉 . Teppiche raus und mit einem ausgeborgten Staubsauger vom Campingplatz und gemeinsamen Kräften aller Familienmitglieder (mehr oder minder freiwillig) war das Equipment wieder tip-top sauber. Und weiter ging’s zum nächsten Abenteuer 😉 .