Santa Maria Di Leuca: Ein kleines Paradies

Nach der Fährfahrt setzten wir auf der italienischen Autobahn und Schnellstraße an Brindisi und Lecce vorbei nach Santa Maria de Leuca. Das Autofahren im Süden Italiens lief nicht viel geordneter als in Griechenland ab und dazu kam, dass wieder schnell gefahren und gedrängelt wurde (ein Verhalten, welches wir seit Montenegro eigentlich nicht mehr beobachtet hatten). Die Temperaturen waren gleich hoch wie in Griechenland und große Teile der Landschaft sahen verdorrt aus. Wir hatten vor unserer Abfahrt noch in den Nachrichten gehört, dass hier eine große Trockenheit herrschen soll, uns dann aber nicht mehr explizit danach erkundigt. Wie wir später erfahren sollten, hatte es hier seit Ostern nicht mehr wirklich geregnet.

Der Campingplatz den wir ansteuerten hieß „Villa Paradiso“. Er lag in Marina di Felloniche einem kleinen Ort in der Nähe von Santa Maria de Leuca. Und der Name war Programm: Ein richtiges Kleinod dass sich der alte Campingplatzbesitzer Namens Francesco (die Mitarbeiter nannten ihn „Professore“) hier geschaffen hatte und an dessen Schönheit und Gemütlichkeit er seine Gäste teilhaben ließ. Jede Ecke des Platzes war kreativ gestaltet, liebevoll bepflanzt und sah gepflegt und sauber aus. Die Stellplätze waren groß und schattig unter großen Nadel- und Laubbäumen gelegen. Die Sanitäranlagen waren supersauber und wurden mehrmals täglich gereinigt. Einzig, für das warme Wasser bei den Duschen musste man hier bezahlen – das kannten wir bis dahin noch nicht. Für den ersten Abend ließen wir uns bei der Ankunft auch gleich frischen Fisch aufschwatzen. Gegrillt wurde er für uns, genießen mussten wir ihn dann allerdings bei uns am Platz denn einen wirklichen Restaurantbetrieb gab es nicht – nur einen Minimarkt und frisches Brot zum Frühstück auf Bestellung. Der dazugehörige Strand war eine kleine Bucht mit Steinen und feinem Sand der gleich „über die Straße“ erreichbar war.

Von hier aus besuchten wir die wunderschönen Städte Lecce, Galippoli, Otranto und Leuca. Wir besichtigten antike römisch Amphitheater, alte und zumeist prunkvoll geschmückte Kirchen, warfen einen Blick auf die Festungsanlagen und (bis auf Lecce) auch auf die kleinen Häfen und Strände in den Städten. Wir informierten uns immer kurz vorab zu den einzelnen Orten um die wichtigsten Hintergründe zu kennen und nicht komplett kopflos durch die Gassen zu rennen. Die Kinder machten toll mit und hatten ihren Spaß dabei die alten Zeiten zu hinterfragen, Piratenangriffe vor Ort aufleben zu lassen oder sich über uns lustig zu machen wenn wir etwas schon wieder soooooo schön und sooooo interessant fanden 😀 Selfies und Fotos machten wir genug denn wir wussten, dass wir so schnell nicht nochmals in diese Ecke Italiens kommen werden. Der Leuchtturm und unser Abend in Leuca beziehungsweise der „Lazy Day“ am Strand der sich „Die italienischen Malediven“ nannte und bei uns gleich um die Ecke lag, waren der krönende Abschluss dieses Reiseabschnitts. Am nächsten Tag machten wir uns auf die gar nicht so einfache Suche nach dem nächsten passenden Campingplatz um noch mehr vom schönen Apulien zu sehen.

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