Camping-on-Board von Igoumenitsa nach Bari

Es war unsere letzte Etappe zu der wir in Griechenland aufbrachen. Sie führte uns über die imposante Brücke der Meerenge von Patras auf das Griechische Festland. Patras selbst ließen wir aus, denn Vassilis und viele die wir am Weg kennenlernten erzählten uns, dass es gerade in und rund um Patras sehr viele interessante Sehenswürdigkeiten gäbe. Die Gegend machen wir dann „bei einem zukünftigen Griechenland-Urlaub“ 😀 … Weiter ging’s in Richtung Nord-Osten. Vor dem Amvrakikos Golf entschlossen wir uns spontan dazu über Preveza zu fahren und nutzten dazu eine komplett neue Autobahnabfahrt die mit „Preveza“ beschildert war und auf eine komplett neue Autobahn führte. Zu unserer Verwunderung wurde keine Maut verlangt. Nach einigen Kilometern wussten wir auch warum denn die Autobahn endete abrupt und es ging bis Preveza auf einer mehr als nur schlechten Straße in entsprechend langsamem Tempo weiter. In Preveza führte ein Tunnel unter die Meeresöffnung zum Amvrakikos Golf – auch wieder aufregend und ein eigenes Gefühl 😉 . Nach einem kurzen Jausen-Stopp erreichten wir dann unseren letzten Campingplatz in Parga, einem kleinen Ort der etwas weniger als eine Stunde von Igoumenitsa entfernt war.

Zum Campingplatz „Enjoy Lichnos Beach“ ging es auf einer Serpentinen-Straße relativ steil bergab was mit unserem langen Gespann durchaus eine Herausforderung war. Unten angekommen wurden wir recht freundlich empfangen und bekamen einen Platz in der zweiten Reihe vorne am Meer – hervorragend. Der Blick in die Bucht und der (noch letzte nicht verbaute) Strandabschnitt aus feinem Kies sind dann aber auch die Besten Dinge die der Platz zu bieten hatte. Der Großteil des Strandes war voll mit eng aneinander gereihten Liegen die von den Appartement-Gästen und Gästen die per Schiff einen Ausflug in diese Bucht machten belagert wurden. Die Sanitäranlagen für den Campingbereich waren teils zwar neu und schick aber eine völlige Fehlkonstruktion denn der feine Kies verlegte täglich die Abflüsse wodurch der gesamte Bad- und WC-Bereich überflutet wurden. Insgesamt hatte man den Eindruck, dass man eher an den Appartement und Ausflugsgästen interessiert war und nicht wirklich an den Campinggästen. Für zwei Nächte und für einen Stopp zum Ausrasten hat es dann aber auch gereicht.

Am Tag der Fährfahrt haben wir uns zu Mittag in Richtung Igoumenitsa begeben um schon recht früh einchecken zu können – immerhin hatten wir das noch nie zuvor gemacht. Der Check-In war schnell erledigt und so hatten wir am Nachmittag bei einem Campingplatz direkt bei Igoumenitsa viel Zeit zum Baden und für einige Besorgungen in der Stadt. Nach einem letzten griechischen Abendessen machten wir uns (mit etwas Wehmut) auf den Weg in Richtung Hafen wo wir durch den Sicherheitscheck mussten und uns dann für die Fähre anstellten. Die Fähre hatte Verspätung und wir beobachteten die Hafenpolizei wie sie mit einem Hund zwei Flüchtlinge die sich als blinde Passagiere am Boden eines Sattelschlepper-Anhängers versteckten (der sich neben uns anstellte) aufspürte. Das nicht überseh- und überhörbare Ereignis warf viele Fragen bei den Kindern auf und wir hatten jede Menge Gesprächsstoff. Schließlich legte die Fähre an und um 23:45 Uhr wurde mit dem Beladen begonnen. Mit dem „Camping on board“ Ticket durften wir während der Überfahrt im Wohnwagen schlafen. Wir versorgten den Wagen mit Strom, machten noch einen kurzen Spaziergang an Deck und erledigten die Abendtoilette in den Camping-Sanitäranlagen am Schiff. Um ca. 0:30 Uhr legte die Fähre ab und wir schliefen wenig später (diesmal eine Stunde länger) wie die Murmeltiere. In den Morgenstunden sahen wir recht bald die italienische Küste und pünktlich um 9 Uhr legte das Schiff in Bari an. Das Verlassen des Schiffs und des Hafengeländes in Bari lief völlig entspannt ab und wir brachen weiter in Richtung Süden Apuliens auf.

Trip-Eckdaten:

  • Zurückgelegte Strecke: 301 km
  • Fahrzeit: 6 Stunden
  • Temperatur: 43 Grad Celsius

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