Athen und Sounio

Die Anreise nach Athen war von Kastraki aus durchaus OK. Zwar wieder einiges an Kilometer zum Fahren aber fast alles auf der Autobahn. Zum ersten Mal wechselten wir uns beim Fahren ab und Sandra machte auch ungefähr die Hälfte des Weges. Griechenlands Landschaft war im Landesinneren entlang der Autobahn hauptsächlich geprägt von Bergen und Hügeln die recht karg bewachsen waren. Ein Gewitter zog vor uns her sodass die Außentemperaturen wirklich angenehm war.

Im Industrieviertel von Athen hatten wir uns zwei Campingplätze angesehen der den Beschreibungen nach ganz passabel aussahen. Dort angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass der Camping Nea Kifissia nicht mehr existierte und der Camping Dionissiotis einen sehr ungepflegten und dubiosen Eindruck machte. Der Eindruck bestätigte sich als wir und den Campingplatz kurz ansahen und wir verließen ihn umgehend wieder. Es war mittlerweile spät geworden und nach einigen Telefonaten, wählten wir den ca. 30 Minuten und 20 km entfernten Camping Nea Makri als neues Ziel. Dort wurden wir freundlich empfangen und der Platz war gepflegt – saubere Sanitäranlagen, beleuchtete Wege und eine besetzte Rezeption. Der Chef half beim Aussuchen eines passenden Stellplatzes, beim Einweisen durch die engen Wege und erklärte die wichtigsten Dinge zum Platz. Nach einer regnerischen ersten Nacht stellten wir fest, dass der öffentliche Strand, ein Bäcker und ein Supermarkt auch gleich um die Ecke waren.

Am nächsten Tag brachen wir mit dem Auto auf nach Athen und an dieser Stelle möchten wir uns bei Vassilis bedanken – einem befreundeten Geschäftspartner von mir der in London lebt und gebürtiger Athener ist. Er hat uns schon bei der Anreise zur Stadt und zur Umgebung etwas beraten um die kurze Zeit hier möglichst gut nutzen zu können. Es war leicht bewölkt und hatte „nur“ 28 Grad – also ideal für den Stadtbesuch. Das Parken in der Innenstadt ist verglichen mit anderen Städten wirklich günstig und es wurde ein Putzservice dazu angeboten – das Auto sah bereits katastrophal aus also nutzten wir das Angebot gerne. Nach einem kurzen Schlenderer durch die Peka – so nennt sich das gut belebte Altstadtviertel rund um die Akropolis – gingen wir ins Akropolis-Museum. Dort konnten wir die Geschichte des antiken Athen anhand von Skulpturen und Ausgrabungen nachvollziehen. Die Kinder bekamen dazu „Aufgabenhefte“ mit denen sie im Museum spielerisch abgeholt wurden indem sie die griechischen Götter oder Tierskulpturen suchen oder zu einer verloren gegangenen Statue recherchieren mussten. Im Anschluss ging’s auf die Akropolis: Das Parthenon und seine direkt umliegenden Tempel und Bauwerke besichtigten wir aus nächster Nähe, einige weitere Sehenswürdigkeiten waren beim Rundgang aus der Ferne zu erkennen. Athen hätte noch massenhaft Sehenswürdigkeiten für weitere Tage und Wochen geboten aber für uns war Schluss denn es wurde bereits Abend. Am Weg zurück zum Auto holten wir uns noch ein Eis und beschlossen irgendwann wieder hierher zu reisen denn es gäbe noch sooo viel zu sehen.

Wir starteten in Richtung Sounio dem südlichsten Punkt am Landzipfel südöstlich von Athen um den Sonnenuntergang bei der nächsten archäologischen Sehenswürdigkeit (oder „Steinhaufen“ wie unsere Laura es liebevoll nennt) dem Tempel des Poseidon zu erleben. Der Sonnenuntergang der etwas von den Wolken verdeckt wurde war mit den vielen Booten und Segelbooten in der darunter liegenden Bucht ein wunderschöner Anblick. Ausklingen ließen wir den Tag in der Taverne Syrtaki gleich in der Nähe des Poseidon-Tempels. Es gab griechischen Salat, Tsaziki, Fisch und ein paar Pommes für Konstantin – es war köstlich und die Kinder und wir liebten es. Nach dem Hauswein traute ich mich nicht mehr meinen ersten Ouzo auf dieser Reise zum Abschluss hier zu bestellen – da musste ich noch auf einen passenden späteren Moment warten ;). Es war ein perfekter Tag mit wiederum vielen Eindrücken und Erlebnissen – danke nochmals an Vassilis für die Tipps!

Auf dem Rückweg nach Nea Makri setzte wieder Regen ein, der die ganze Nacht über anhalten sollte. Wir nahmen uns vor am nächsten Morgen weiter zu reisen auf den östlichsten Finger des Peloponnes und das möglichst früh, was uns meistens nicht gelang – vor allem nicht wenn wir so spät zurück zum Wohnwagen kamen wie an diesem Tag.

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