Die Meteora Klöster und ein neuer Plan

Die Reise von Albanien nach Griechenland war lange und recht aufregend. Eine schlecht bzw. nicht beschilderte Baustelle zwang uns zum Umdrehen was bei vollem Morgenverkehr in einem größeren Ort kurz vor Bar und der Größe unseres Anhängers eine gewisse Ruhe des Chauffeurs brauchte. Im selben Ort und gleich im Anschluss schrammten wir eine Bordsteinkante bei der wir einen Reifen unseres Wohnwagens aufschürften. Zum Glück hat der Wohnwagen noch drei weitere Reifen. Bei einem Extra-Stopp betrachteten wir die Beschädigung genauer und stellten fest, dass sie zum Glück nicht sehr tief war und damit nur die äußere Gummihaut betraf. Wir fuhren weiter zurück in Richtung Vlorë und von dort über die Berge in Richtung griechischer Grenze. Damit ersparten uns die Fahrt über einen steilen und engen Pass mit schlechten Straßen und kamen schneller an unser Ziel, den Meteora-Klöstern. Zuvor war noch der Grenzübergang zu passieren. Wir wurden bei der Ausreise auf der albanischen Seite erstmals angehalten und von einem Grenzbeamten streng kontrolliert. Komischerweise interessierte er sich für mein Fernglas dass im Fach der Fahrertür steckte und probierte es aus, ließ den Kofferraum öffnen und warf einen Blick in den Wohnwagen. Er fragte mich noch schnell nach Tabak und Alkohol, Familie und zweck der Fahrt (wahrscheinlich um wenigstens irgendwas zu fragen) und ließ uns dann weiterfahren.

In Griechenland angekommen ging es zuerst ins Gebirge welches immer wieder beeindruckende Blicke in Tiefebenen zuließ und eine andere Bergwelt als die in Österreich zeigte. Es waren recht gute Bundesstraßen allerdings stellenweise recht schmal und mit unzähligen Serpentinen. Ein erstes Stück Autobahn ließ erkennen, was bei den nächsten Fahrten zur Tagesordnung gehören sollte: Mautstellen bei denen man häufig und in unserem Fall (Gespann mit 4 Achsen) durchaus kräftig zur Kasse gebeten wurde. Die Straßenqualität war dafür top. Am Ende der Fahrt sahen wir die Felsen bereits gut von der Ferne und bekamen damit einen Vorgeschmack auf das was uns in Meteora erwartet.

Der Camping Vrachos Kastraki im Dorf Kastraki nahe Kalambaka war unser Ziel. Der Campingplatzbesitzer war eine coole Socke und noch dazu sehr hilfsbereit – wie auch seine Mitarbeiter die gefühlt alle zur Familie gehörten. Schon an der Rezeption erzählte er uns schnell alles Wissenswerte zum Campingplatz und zu den Besuchsmöglichkeiten der Klöster. Auch die „Basics“ an Lebensmittel, lokale Erzeugnisse, frisches Brot und Camper-Krims-Krams wurden in ein paar Regalen neben der Rezeption angeboten. Der Platz hat supersaubere Sanitäranlagen, trotz Hanglage recht eben angelegte Stellplätze und einen Pool mit direktem Blick auf die beeindruckenden Felsen mit den Klöstern on-top. Die Stellplätze boten tollen Schatten unter Maulbeerbäumen. Einziger Nachteil: Die herabfallenden Maulbeeren. Die schmeckten zwar gut, waren allerdings super-klebrig und locken allerlei Insekten an.

Am Ankunftstag nutzten wir nur noch den Pool zur Abkühlung und reparierten noch schnell das Stützrad welches seit Beginn der Reise ein kleines Sorgenkind war. Ständig rutschte es (einige Male auch während der Fahrt) nach unten raus und ließ sich nicht mehr fixieren. Eine Beilage aus der Beilagenkiste des Campingplatz-Wartes an der Feststellschraube der Stützradklemme löste das Problem anscheinend recht nachhaltig. Beim Elternabend (ja den gibt’s bei uns) mit einem Bierli vor dem Wohnwagen stellten wir fest, dass es nach Athen nicht mehr weit wäre und sich dann eigentlich der Peloponnes anbieten würde. Wir waren beide sehr angetan von der Idee und beschlossen umzuplanen (vielleicht war es der „ä/elterliche“ Leichtsinn, vielleicht auch das bisschen Alkohol vom Bier nach einem anstrengenden Tag). So wurde von einer West-Route bis nach Kefalonia, eine Ost-Route bis zum Peloponnes. Wiederum planten wir keine Details aber wir hatten einen, wie wir meinten, genialen Plan. Dann gingen wir rasch ins Bett denn schwupp eine Stunde war weg – ach ja da war noch was. In Griechenland wurden die Uhren vor-gestellt wodurch es bereits spät geworden war und wir hatten am nächsten Tag nun wieder Großes vor.

Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück gleich zu den Klöstern. Es war ein etwas bewölkter Tag (ideal für so eine Tour) und besuchten das größte „Great Meteora“ Kloster. Zwar ging vom Campingplatz aus ein Bus, allerdings waren wir mit sechs Personen im Auto selbst fast eine Busladung und entschlossen mit dem Auto zu fahren. Wir erhaschten einen guten Parkplatz und wanderten über die vielen Stufen rauf zum Kloster. Um passend gekleidet zu sein braucht man als Mann lange Hosen und bedeckte Schultern und als Frau einen langen Rock und bedeckte Schultern. Wenn der lange Rock fehlte, konnte man sich am Eingang des Klosters ersatzweise ein Tuch zum Umbinden ausborgen was die Damen des Hauses Hödl nutzten. Im Kloster kam man aus dem Staunen nicht heraus. Es wurden die Geschichte Griechenlands und seiner Religion(en) erklärt, wunderschöne Gewänder und alte Kirchenschätze ausgestellt und das Klosterleben von früher und heute gezeigt. Auch die Kapellen waren zugänglich. Die Gebetsstätten waren prunkvoll geschmückt und an den Mauern und Decken waren wundervolle alte Gemälde zu sehen. Die Außenplätze boten viele Aussichtsmöglichkeiten zu den anderen Klöstern und ließen vor allem in den Innenhöfen das Klosterleben von früher und heute erahnen. Im großen Kloster lebten nach Auskunft eines Portiers noch sieben Mönche. Auch einige andere der insgesamt 22 Klöster sind noch „in Betrieb“. Einige waren schwer zu erreichen oder bereits verfallen und für Touristen waren ohnehin nur sechs Klöster zugänglich. Auf dem Weg zurück wurde wieder viel darüber diskutiert wie’s früher wohl gewesen sein muss da oben und wie’s wohl jetzt sei hier zu leben. Am Weg zurück zum Campingplatz sahen wir uns noch einige Klöster von der Ferne an und schossen Fotos.

Laura und Anna haben selbst eine kleine Zusammenfassung zu den Meteoraklöstern geschrieben die wir hier anhängen sollen und dürfen:

Die Meteoraklöster - dem Himmel etwas näher sein.
Die Meteoraklöster sind sehr schöne Sehenswürdigkeiten in Griechenland, die auf Felsen mit aussgespülten Hölen gebaut wurden. In den Klöstern wohnen Mönche also nur Männer. Die Klöster  wurden auf den Felsen erbaut um Gott nah zu sein und vor allem in Zeiten des Krieges geschützt zu sein. Das erste Kloster wurde von dem Mönch Athanasios ,seinem Ziehvater Gregorios und 14 weiteren Mönchen im Jahre 1344 errichtet. Weitere Klöster wurden im Laufe des 14. Jh erbaut.

Doúpiani 
Doúpiani ist das erste Kloster das in Metheora gegründet wurde. Das Kloster selbst gibt es leider nicht mehr aber an der Stelle an der es gestanden hatte steht jetzt eine Kapelle die im frühen 13. Jh dort erbaut wurde! Die Kapelle wurde in den Jahren 1867 und 1974 renoviert und wird jetzt noch immer genutzt und geplegt.

Die Klöster
Es gibt insgesamt 24 Klöster davon sind 6 bewohnt und besuchbar. Die restlichen 18 sind entweder schwer erreichbar, es besteht Einsturzgefahr oder sie sind schon zerfallene Ruinen. Früher konnte man die meisten Klöster nur mit einer Strickleiter oder einer Seilwinde mit Netz erreichen. 

Great Metheora
Das Great Metheora ist mit etwa 60.000 m2 das Größte von allen Klostern, allerdings wohnen nur sieben Mönche darin!
Es ist auch das zweitälteste Kloster von allen. Da waren wir heute auch. In den drei Museen kriegt man 400-500 Jahre alte Bilder zu Gesicht. Sehr alte Pfarrer-Gewänder, Kelche und Monstranzen. Eine wunderschöne Kapelle konnten wir auch besichtigen. 

Wir waren also vollgestopft mit Eindrücken und nahmen vor unserem Wohnwagen noch einen schnellen Mittagssnack zu uns. Dann packten wir zusammen, parkten (mit fest sitzendem Stützrad) wieder aus und machten uns auf den Weg nach Athen.

Trip Eckdaten:

  • Zurückgelegte Strecke: 330 km
  • Fahrzeit: 6 Stunden
  • Temperatur: 38 Grad Celsius

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