Landschaftlich war die Fahrt vom Norden Albaniens in den Süden zwar wieder interessant aber nicht so beeindruckend wie bereits einige Fahrten zuvor. Aufgefallen ist uns wieder viel und zwar, dass der Zustand der Straßen vor allem im Norden katastrophal war sodass mit unserem Monster im Schlepptau oft nur 30 km/h möglich waren um bei den vielen Schlaglöchern nicht Gefahr zu laufen einen Achsbruch zu erleiden. Sauber war’s nie am Straßenrand und gepflegt hat so gut wie kein Vorhof bei den Häusern ausgeschaut. Insgesamt wurde es aber von Norden nach Süden hin besser – also genau umgekehrt zu unserem Eindruck in Montenegro.
Der kleine Campingplatz „Rezidenca Cekodhima“ war perfekt – großzügige Rangierflächen und Standplätze, direkter Strandzugang, eigenes Restaurant und sehr saubere Sanitäranlagen. Das Tüpfelchen am „i“ bemerkten wir erst etwas später und zwar einen kleiner Garten mit Paprika, Melanzani und Kräutern direkt hinter dem Wohnwagen. Der Besitzer des Campingplatzes meinte großzügig, dass wir gerne für den eigenen Bedarf ernten durften aber die Ernte nicht verkaufen sollen :D. Auch einen ersten Waschtag legten wir ein und nutzten die Waschmaschine und sämtliche Wäscheständer und Wäscheleinen des Campingplatzes – zum ersten Mal im Urlaub und hat super geklappt.
Auffallend waren noch die vielen unfertigen Häuser in Albanien. Oft stand nur das Skelett da und der Bau war offensichtlich seit langem eingestellt denn eine Reklame war mittlerweile am verwitterten Rohbau angebracht und das Grundstück war stark verwildert. Auch hier haben wir wieder mit Einheimischen gesprochen die uns einige Insights zu den Vorgängen im Land und zur Mentalität gaben. Fehlen tut’s vor allem an Infrastruktur und Struktur im ganzen Staat. Gepaart mit der massiv vorherrschenden Korruption stellt das natürlich einen sehr giftigen Mix dar. Deshalb werden eben auch Baustellen oft eingestellt wenn man nicht die richtigen Leute schmiert oder vielleicht kein Schmiergeld mehr aufbringen kann. Interessant waren auch die vielen Hochzeitstempel entlang der Hauptstraßen denn geheiratet wird pompös und in großer Gesellschaft. Auch die Leidenschaft für große Luxuswägen war auffallend, vorwiegend von deutschen Automarken und dabei vor allem von Mercedes ;).
Trip Eckdaten:
- Zurückgelegte Strecke: 280 km
- Fahrzeit: 5 Stunden
- Temperatur: 34 Grad Celsius