Utjeha in Montenegro

Einige Dinge sind uns glücklicherweise einfach passiert. So sind wir zwar sicher mal „mit dem Finger auf der Landkarte“ über die Strecke von Kroatien nach Montenegro gefahren, aber die Bucht von Kotor ist uns nie wirklich aufgefallen. Wirklich sehenswert. Die steil in die Höhe ragenden Berge und die schönen Plätze entlang der Küstenstraße die einen immer anderen, und damit neuen Blick auf die Bucht und ihre Sehenswürdigkeiten bot, macht en die Fahrt zum Erlebnis. Insgesamt ist die Straße als „Panoramastraße“ geführt auf der viele als solche gekennzeichnete Parkbuchten zum schnellen Halt-machen und Foto-schießen angeboten werden.

Entschieden hatten wir uns für den kleinen Campingplatz Oliva recht weit im Süden von Montenegro in Utjeha. Die etwas enge Einfahrt war eine kleine Challenge. Die Chefin des Platzes war sehr zuvorkommend, freundlich und hilfsbereit und hat uns gleich einen passenden Platz gezeigt. Auf diesem Platz gab es keine Parzellen – man stellte sich so unter einen der hunderte Jahre alten Olivenbäume, dass jede und jeder wieder gut raus und rein fahren konnte mit dem Auto oder mit dem Wohnwagen. Die Sanitäranlagen waren supersauber und insgesamt machte der Platz einen sehr gepflegten Eindruck.

Den Nachmittag verbrachten wir am Stand gleich über der Straße. Wir stellten fest, dass viele Einheimische hier Urlaub machten und Familien aus den umliegenden Orten den Strand mit grobem Schotter und hohen Wellen für einen Badeausflug nutzten. Am Abend aßen wir noch sehr gut im Gasthaus neben dem Campingplatz und zum Abschluss gab’s für alle ein Eis mit dem wir dann den Strand entlang gingen.

Überraschend war auch, dass man in Montenegro mit Euro bezahlt, das Land aber nur ein EU-Beitrittskandidat ist. Und wir sind in die Roaming-Falle reingetappt – denn: Auf dem 22km langen Stück Bosnischer Küste mit zwei Grenzaufenthalten haben wir online Musik gehört. Bosnien Herzegowina ist aber ebenfalls kein EU-Land und damit wurden uns schnell mal 100 Euro für 10 MB Datenverbrauch verrechnet. Mitgekriegt haben wir’s beim „Welcome-SMS“ vom Betreiber in Montenegro bei dem uns auch unser aktueller Roaming-Verbrauchsstand mitgeteilt wurde. Also Obacht!

Schon bei der Fahrt in Montenegro von Norden nach Süden konnten wir beobachten wie der Müll am Straßenrand zunahm, die Qualität der Straßen abnahm und die Häuser sowie deren Vorhöfe immer „ungepflegter“ wurden. Die Campingplatz Chefin erzählte ein wenig von der Mentalität der Montenegriner und wie sich das Land in den letzten Jahren veränderte. Zum Schluss haben wir eine Post-Station und einen Markt im nächsten größeren Ort Ulcinj aufgesucht. Hier haben wir beim Spazieren in den Straßen und beim Aufgeben einiger Ansichtskarten noch mehr von dem gesehen und erlebt, was die Campingplatz Chefin uns zuvor erzählte: Misswirtschaft und starke Rückstände in der Infrastruktur. Insgesamt können wir berichten, dass wir durchwegs auf sehr gastfreundliche Leute getroffen sind und schöne Plätze für Urlauber an den Küsten gesehen haben. Montenegro war definitiv einen Besuch wert und unser Eindruck am Ende war, dass die Zeit das Land etwas eingeholt hat.

Trip Eckdaten:

  • Zurückgelegte Strecke: 183 km
  • Fahrzeit: 5,5 Stunden
  • Temperatur: 34 Grad Celsius

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